
Borussia Dortmund geht als gefühlter Sieger aus dem Bundesliga-Topspiel gegen den FC Bayern München hervor. Aus einem zwischenzeitlichen Zwei-Tore-Rückstand machen Youssoufa Moukoko und Anthony Modeste doch noch ein 2:2. Für Trainer Edin Terzic ist es ein besonderer Abend. Nach Abpfiff spricht er, den Tränen nahe, über „keine einfache Woche“. Die Stimmen zum Topspiel:
Edin Terzic (BVB-Trainer): „Es war für mich persönlich keine einfache Woche, ich war sehr emotional. Ich möchte bitte nicht darüber reden. Da kamen ein paar Gefühle hoch. (…) Tony war am ersten Tor maßgeblich beteiligt. Wir wollten als Team Tore erzielen. Vor dem 1:2 hat Tony uneigennützig quer gespielt. Das ganze Stadion, die ganze Mannschaft hat es ihm gegönnt. (…) Wir haben gesagt: Wir sind ein Team. Wir wollten das Spiel gewinnen. Wir brauchen jeden Einzelnen, das hat den Ausschlag gegeben. (…) Es war eine schwere Woche für mich. Wir haben es uns am Ende verdient, den Punkt mitzunehmen.“

Niklas Süle (BVB-Innenverteidiger): „Wir haben in der ersten Halbzeit gut gestanden, lagen dann nach einem 20-Meter-Schuss zurück. Wir hatten in der ersten Hälfte vier bis fünf sehr gute Chancen. Wir haben uns dann in der Halbzeit gefragt, warum wir 0:1 zurückliegen. Wir wussten, dass wir durch den Dreck gehen müssen, wenn etwas holen wollen. (…) Für Tony war es nicht einfach, er hat den Anspruch zu spielen, es freut mich ganz besonders für ihn. (…) Ich weiß für mich am besten, ob ich fit bin. Ich habe die letzten fünf Spiele gemacht, das glaube ich auch ganz ordentlich.“

Anthony Modeste (BVB-Stürmer): „Am Ende hätte ich zwei Tore schießen können. Es kann passieren, dass man einen Torschuss verpasst, letztendlich habe ich das Tor gemacht. Die Familie ist da, das ist wichtig für mich. (…) Manchmal ist das Einfachste das Schwerste. Ich mache kein Geheimnis daraus, dass ich mich unter der Woche beschwert habe, weil wir nicht so viel flanken. Als dann die Flanke kam, war ich etwas überrascht, dabei sollte ich nicht überrascht sein. Am Ende habe ich immer an mich geglaubt. Ich freue mich auch für Mouki, er hat sehr gut gearbeitet. Wir sind eine Familie. Wir müssen nicht sexy spielen, sondern effektiv. (…) Die letzten 20 Minuten war es für Bayern schwer. Ich bin bei einem großen Verein, habe sehr viel auf den Deckel bekommen. Ich bin immer positiv geblieben. (…) Wir wollen Meister werden, nehmen den Punkt aber auch gerne mit. Aber der BVB muss solche Spiele zu Hause gewinnen.“

Jude Bellingham (BVB-Mitteleldspieler): „Es ist sicher besser, einen Zähler mitzunehmen als mit leeren Händen aus der Partie zu gehen. Die Saison ist noch lang, wer weiß, wofür der noch gut ist. (…) Unser Charakter, die Fans und die Qualität haben uns zurückkommen lassen. Der späte Ausgleich hat sich ganz besonders angefühlt. Die Bayern haben ein brillantes Team. Es war richtig hart, gegen sie zu spielen. Sie hatten eine Chance, die haben sie genutzt. (…) Ich habe gute Leute um mich herum. Ich kann noch besser werden. Heute war es ein komplettes Spiel von der ganzen Mannschaft.“
Emre Can (BVB-Mittelfeldspieler): „Man hat beim Jubel gemerkt, dass es sich wie ein Sieg angefühlt hat. Das ist auch normal, wenn man 0:2 gegen Bayern zurückliegt. Wir haben eine gute Leistung gezeigt. Wir müssen immer bis zum Ende gehen. In den letzten Minuten war Bayern verunsichert, ängstlich. (…) Das fühlt sich super an. Ich hoffe, wir können den Schwung in die nächsten Wochen mitnehmen. (…) Tony hat Glück gehabt, dass er das 2:2 macht. Spaß beiseite: Wir freuen uns sehr für ihn. Jeder weiß, er hat extrem schwierige Wochen hinter sich. Es ist für einen Stürmer nicht einfach, wenn er nicht netzt. Ich hoffe, es gibt ihm jetzt Schwung.“
Julian Brandt (BVB-Mittelfeldspieler): „Das Spiel war zäh und kräfteraubend. Der letzte Pass war das Problem. Wir brauchten bei Kontern immer zu viel Zeit, bis alle vorne waren. Wir haben es aber extrem gut verteidigt. Es kann aber auch anders ausgehen. Dass die Bayern auch mal eine Chance bekommen – du kannst nun mal nicht alles verteidigen. Mit Mouki hatten wir einen Dosenöffner. (…) Ich habe heute das erste Mal vor 80.000 gegen Bayern gespielt. Das war unglaublich, hat mich emotional gepackt. Es war bis zur letzten Sekunde Vollgas. Sowas schweißt aber auch zusammen. Es ist aber nur ein Punkt, nicht mehr. (…) Einen krasseren Schub kannst du gar nicht haben, wenn du in der letzten Minute das 2:2 machst. (…) Wir wollen das Ding Dienstag festmachen. Dann könnten wir mehr rotieren und den Fokus auf die Bundesliga legen. Aber es wird eine ganz andere Situation. Manchmal hast du den Trainereffekt.“