
Auch wenn schon vor zehn Jahren klar war, dass nach der Fertigstellung von Datteln 4 die Zukunft des Kohlekraftwerks ungewiss sein würde, baute der Energiekonzern E.ON fleißig weiter. Ein Datum für die Inbetriebnahme nannte das Unternehmen schon länger nicht mehr. Dafür war klar, dass weiterhin große Geldbeträge notwendig waren.
Unsere Redaktion rechnete vor: Ursprünglich sollte der Bau des Kraftwerks 1,2 Milliarden Euro kosten. Hinzu kamen etliche weitere Millionen Euro für den Rechtsstreit und Zinsen für die Verzögerung, die E.ON zwar nicht näher bezifferte, die aber beträchtlich waren. Zudem steckte der Konzern 3,3 Millionen Euro in den Lärmschutz sowie 13,5 Millionen Euro in weitere Filteranlagen.
Teures, neues Klimaschutzgesetz
Doch das sollte nicht das Ende der Fahnenstange sein. Denn erst Mitte Januar 2013 hatte das Land ein neues Klimaschutzgesetz für NRW verabschiedet. Dabei ging es um eine Verringerung des CO2-Ausstoßes. Dementsprechend musste E.ON eine weitere Großinvestition tätigen, um eine CO2-Abscheideanlage zu bauen. Die wiederum würde den Wirkungsgrad des Kraftwerks verringern – und es damit weniger rentabel machen.
Was später noch alles kommen sollte, war vor zehn Jahren noch nicht klar. Denn sowohl der Regionalverband Ruhr als auch die Stadt Datteln arbeiteten immer noch an neuen Bebauungsplänen, um den Kraftwerksbau rechtlich abzusichern.