Heute vor zehn Jahren Dattelner Pfarrer sprach über ehemaligen Papst Joseph Ratzinger

Volontär
Der emeritierte Pfarrer Hans Overkämping.
Der emeritierte Pfarrer Hans Overkämping hat als Studentenvertreter mit seinem damaligen Professor Joseph Ratzinger zu tun gehabt. © Andreas Kalthoff (Archiv)
Lesezeit

Am 28. Februar 2013 legte Benedikt XVI. sein Amt als Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche nieder. Der emeritierte Dattelner Pfarrer Hans Overkämping kannte ihn aus seiner Studentenzeit in Münster. „Ich bin mit ihm öfter zusammen gekommen, weil ich Vorsitzender der Studentenvertretung war.“

Overkämping erzählte, dass Ratzinger „einfach, bodenständig, bescheiden, aber auch eitel“ war. „Was er sagt, lebt er auch. Er ist authentisch. Ich habe ihn nie als jemand erlebt, der einem das Gefühl vermittelt, wichtiger als andere zu sein. Und er war immer adrett angezogen. Seine Eitelkeit könnte ein Grund für seinen Rücktritt sein. Denn dieses Zurschaustellen, wie sein Vorgänger es gemacht hat, wäre ihm peinlich.“

Benedikt XVI. hatte sich gegen Homosexuellen-Ehe und Abtreibungen ausgesprochen. „Eine Begebenheit hat mich als Student aus der Bahn geworfen: Die Jungfrauengeburt sei keine Sache der Biologie sondern der Theologie, hat er damals gesagt“, sagte Overkämping. „Er ist der Tradition verhaftet. Aber selbst wenn er gewollt hätte, hätte er darüber nicht alleine entscheiden können, denn dahinter steht die ganze Kirche. Und ihm war von Anfang an bewusst, dass er nur ein Übergangspapst ist. Ich kann mir vorstellen, dass die Probleme ihn belastet haben, was zu seiner Entscheidung beigetragen hat.“ Joseph Ratzinger starb am 31. Dezember 2022 in der Vatikanstadt.

Mehr Jobs