Lesen für den guten Zweck Evangelische Bücherstube spendet 1000 Euro für die Dattelner Tafel

Freie Mitarbeiterin
Ursula Kuchta mit Dora Gudulla und Angelika Neef von der Bücherstube.
Ursula Kuchta, Leiterin der Dattelner Tafel, freute sich über eine Spende von 1000 Euro. Die hatten Dora Gudulla und Angelika Neef aus dem Bücherverkauf in der Bücherstube im Etienne-Bach-Haus erwirtschaftet und wie immer gespendet. © Martina Bialas
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Dass dieses Geld für den guten Zweck zusammenkam, dafür sorgten Angelika Neef und Dora Gdualla. „Welches Buch darf es sein?“, fragt Angelika Neef seit 2005 interessierte Leser. In dem Jahr wurde die Bücherstube in Horneburg eröffnet.

Seitdem führt sie ehrenamtlich die kleine Verkaufs-Bücherei, die 2007 ins Etienne-Bach-Haus der evangelischen Kirche umzog. Mit Dora Gdulla erhält sie 2017 Unterstützung. Die beiden Frauen verkaufen gegen einen kleinen Obolus Bücherspenden. Die finden je nach Genre ihren bestimmten Platz in den Regalen.

Zuvor werden sie genau auf ihren Zustand überprüft. Feucht gewordene Garagen- und Kellerbücher lehnen sie ab. Auch Kinderbücher nehmen sie mangels Nachfrage nicht an. Jeden Mittwochvormittag öffnen die Bücherfreundinnen zeitgleich mit dem Marktcafé von 9 bis 11.30 Uhr ihre Pforten.

„Die Leute kommen von überall her, sogar bis aus Haltern“, freut sich das Zweierteam. Spannend wird es, wenn sie Briefe und Postkarten finden, die in den literarischen Werken abgelegt wurden. Sogar ein Brief aus dem Jahr 1945 war dabei. Beide Buchberaterinnen zeigen sich manchmal überrascht, wer welche Bücher abgibt und wer welche Bücher mitnimmt.

Gefragt ist unter anderem die amerikanische Autorin Nora Roberts, die überwiegend romantische, dramatische oder mystische Liebens- und Lebensgeschichten schreibt. „Leichte Kost geht immer, nicht zu vergessen die Arztromane“, hat Angelika Neef im Laufe der Jahre erkannt.

Aber auch eine christliche Ecke findet sich auf den wenigen Quadratmetern. Der Dattelner Schachverein hat gerade im hintersten Regal links unten die vielen Schachbücher entdeckt und gleich „zugeschlagen“. Kochbücher dagegen sind nicht mehr so gefragt.

Wie überall hat Corona auch den Eifer der beiden Frauen ausgebremst, jetzt aber kommt wieder Schwung ins Lesegeschehen. Und die Kasse mit dem Erlös aus den Bücherverkäufen füllte sich auch. 1000 Euro zählten Angelika Neef und Dora Gdulla jetzt zum Ende des Jahres und mussten nicht lange überlegen, wer das Geld erhalten sollte: die Dattelner Tafel. Ursula Kuchta wird das Geld für den Einkauf von weihnachtlichen Lebensmitteln einsetzen.

Der Anspruch an die Tafel ist wieder kräftig angestiegen, die Anzahl der Kunden nimmt täglich zu. „Mit den Spenden aus der Bücherstube sind wir immer in Datteln geblieben. Wir haben unter anderem Kindergärten und auch die Kinderklinik unterstützt“, erklärt das Duo. Beide hoffen, dass auch im neuen Jahr sich Bücherspenden und Bücherverkäufe die Waage halten und bedanken sich bei allen herzlich für die bisherige Unterstützung.