
Die Suche nach einer Wohnung gestaltet sich auch in Herten oft wie die nach der berühmten Nadel im Heuhaufen. Noch dazu, wenn sie barrierefrei sein soll. Den Traum vom Wohnen in den eigenen vier Wänden bis ins hohe Alter möchte eine münsterländische Immobilienfirma an der Schneeberger Straße in Herten-Süd realisieren. Dort sollen zehn Wohneinheiten entstehen, die sich in erster Linie an sogenannte „Best Ager“ richten, „die zurzeit in einem großen Haus mit großem Grundstück leben und ihre Wohnsituation altersgerecht verändern wollen“, wie Heike Schimmelmann-Dietz vom Investor „immobilien-punkt e.K.“ erläutert.
Auch Familien sind eine Zielgruppe
Sie betont aber gleichzeitig, dass das Portfolio in dem geplanten dreigeschossigen Objekt bewusst auch junge Familien oder Paare mit Kinderwunsch ansprechen soll. Denn, so erklärt die Immobilienberaterin: „Viele Menschen setzen sich schon frühzeitig mit dem Thema ‚Barrierefreies Wohnen‘ auseinander. Dem tragen wir mit unserem Bauvorhaben in Herten-Süd Rechnung.“

Heike Schimmelmann-Dietz blickt zuversichtlich auf den Zeitplan. „Baubeginn soll Ende diesen, Anfang nächsten Jahres sein. Das ist aber natürlich ein bisschen wetterabhängig“, sagt sie – und hofft, dass die Planungen nicht durch einen erneut strengen Winter torpediert werden. Insgesamt 15 Monate hat „immobilien-punkt e.K.“ für die Fertigstellung des Mehrfamilienhauses veranschlagt.
Baustoffmangel bereitet Sorgen
Bis zum Startschuss soll auch der Baustoffmangel durch die Corona-Pandemie kein Thema mehr sein, hofft der Investor aus dem Münsterland mit Standorten in Lüdinghausen, Münster und Werne. Vor allem Holz und Beton waren in den vergangenen Monaten aufgrund von Lieferengpässen knapp geworden.
Die Größe der Eigentumswohnungen vom Erdgeschoss zur oberen Penthouse-Etage reicht von 61 bis 130 Quadratmeter. Damit seien die Bedürfnisse aller Zielgruppen – vom Single über Rentner-Ehepaare bis hin zu Familien mit Kindern abgedeckt. Für letztere dürfte die Tatsache, dass in unmittelbarer Nähe auch ein Spielplatz entstehen soll, ein weiteres Kaufargument darstellen.
Personenaufzug und bodengleiche Duschen
Die Wohnungen sind nach Angaben von „immobilien-punkt e.K“ barrierefrei gestaltet. Das fängt beim Personenaufzug bis in die oberste Etage an und hört bei Bädern mit bodengleicher Dusche auf. Außerdem gibt es Pkw-Stellplätze in Form von Carports sowie überdachte Fahrradstellplätze.
„Wir haben schon viele Anfragen – neben Herten vor allem aus der näheren Umgebung, wie Gelsenkirchen und Bochum“, berichtet Heike Schimmelmann-Dietz. Man könne sich aber nach wie vor für Wohnungen bewerben, sagt die Immobilienberaterin, die vom Erfolg des Projekts überzeugt ist: „Der Bedarf an barrierefreien Wohnungen ist groß.“
Kooperation mit einem bekannten Bauträger
Umgesetzt wird der Bau des sogenannten Massiv-Hauses in Zusammenarbeit mit dem Coesfelder Bauträger „Kosmos Haus“, der über eine 45-jährige Erfahrung beim Hausbau verfügt und „im Ruhrgebiet schon viele ähnliche Objekte errichtet“ habe, so Schimmelmann-Dietz.

Das Baugebiet zwischen Ewald- und Schützenstraße bietet zukünftigen Siedlern einen attraktiven Baugrund mit guter Nahversorgungs-Anbindung. Die nötigen Vorarbeiten dazu hat die Stadt geleistet. So wurde die Schneeberger Siedlung an das Fernwärmenetz der Hertener Stadtwerke angebunden. Die Häuser können also künftig mit klimaschonender Heizenergie versorgt werden. Auch für schnelle Verbindungen ins Internet ist gesorgt – durch eine flächendeckende Anbindung an das Glasfasernetz, das die Stadtwerke in Kooperation mit der Firma Gelsen-Net betreiben.

Schneeberger Siedlung dümpelte 15 Jahre vor sich hin
Dabei sah es mehr als 15 Jahre so aus, als würde die Schneeberger Siedlung in Süd vor sich hindümpeln. Im Neubaugebiet – benannt nach Hertens sächsischer Partnerstadt – wollte ursprünglich die Vestisch-Märkische Wohnungsbaugesellschaft (VMW) 56 Doppel- und Reihenhäuser bauen. Doch die Vermarktung lief schlecht. Preise und Bauweise kamen nicht gut an, es wurden nur 24 Häuser errichtet. Der Rest des Baugebietes lag seit 2005 brach und verwilderte.
Nachdem 2007 drei marode Häuser an der Ewaldstraße abgerissen wurden, entstand zur Schneeberger Straße hin eine breite Baulücke. An dieser Stelle ließ die Arbeiterwohlfahrt eine Kindertagesstätte errichten, die im Dezember 2017 eröffnete.

Erst als die Stadt Herten den Bebauungsplan änderte, kam Bewegung in die Siedlung, die auf dem Immobilienmarkt lange Zeit als Ladenhüter galt. Ende 2019 begannen die Stadtwerke mit der Vermarktung von insgesamt 30 Grundstücken. Ab März 2020 rollten für die Erschließung des Baulandes die Bagger, im vergangenen Sommer begann der Bau der ersten Häuser. Mittlerweile sind alle Notarverträge geschlossen und alle Grundstücke verbindlich reserviert. Insgesamt entstehen an der Schneeberger Straße 24 Einfamilienhäuser privater Bauherren und zwei Mehrfamilienhäuser von Bauunternehmen.
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