Der Radio-Podcast „Ein Funken Herten“ ist ein beispielhaftes Projekt

Redaktionsleiterin
Die jungen Redaktionsmitglieder von „Ein Funken Herten“ bei der Aufnahme einer Sendung.
Die jungen Redaktionsmitglieder von „Ein Funken Herten“ bei der Aufnahme einer Sendung. © Bürgerstiftung
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Im Herbst 2020 ist „Ein Funken Herten“ als einwöchiges Radio-Projekt im Süder Quartiersbüro der Hertener Bürgerstiftung gestartet. Leonie Prinz, Studentin des Studiengangs Soziale Arbeit, hatte die Idee dazu und holte ihren Bruder Jonas Prinz, Student der Angewandten Informatik, für die technische Umsetzung mit in die Redaktion. Zu der gehörten in der ersten Staffel auch Kinder der Süder Grundschule. Gemeinsam produzierten sie zwei Folgen.

„Uns war es wichtig, ein Medium zu schaffen, mit dem Kinder ihren Gedanken und Ideen Gehör verschaffen können. Kinder beschäftigen sich nicht weniger als Erwachsene mit den Dingen, die um sie herum geschehen; sie werden nur viel zu selten danach gefragt. Sie erforschen die Welt auf eine andere Art, die nicht weniger wertzuschätzen oder ernst zu nehmen ist – aus diesem Grund liegt der Fokus von ‚Ein Funken Herten‘ auch nicht auf einer journalistisch formal-korrekten Berichterstattung oder einer Angleichung der Radiosendung an „erwachsene“ Rundfunkformate, sondern auf dem Schaffen eines Raums, in dem Kinder von ihrem Erleben, ihren Empfindungen und Erfahrungen erzählen können, ohne dass diese aufgrund von ‚Kindlichkeit‘ in ihrer Bedeutsamkeit

abgewertet werden“, erklärt Leonie Prinz.

Zweite Staffel hat vier Folgen

Gefördert wird das Radio-Projekt vom Programm „Demokratie leben!“, mit dem das Bundes-Familienministerium seit 2015 zivilgesellschaftliches Engagement für ein vielfältiges und demokratisches Miteinander unterstützt. Im Februar dieses Jahres kam die Nachricht, dass der Radio-Podcast „Ein Funken Herten“ weiter gefördert wird. In der zweiten Staffel sollen bis Dezember vier Folgen produziert werden, der thematische Schwerpunkt liegt auf Kultur und Vielfalt. Die Themen orientieren sich am Projektantrag „Warum in die Ferne reisen? Kulturreisen in Herten“. Die erste und zweite Folge kann man sich im Internet bereits anhören. In der aktuellen Folge wird unter anderem Kinderarbeit thematisiert, es gibt ein Interview mit dem Jugendforum vom Haus der Kulturen und es geht um Mythen und Legenden – die Kinder reisen in ihrem Podcast nach Island, wo es ja sogar ein Ministerium für Elfen und Trolle gibt…

Sie schreiben nicht nur die Geschichten selbst und „sprechen sie ein“, sie erstellen auch ihre eigenen Arbeitsblätter.
Sie schreiben nicht nur die Geschichten selbst und „sprechen sie ein“, sie erstellen auch ihre eigenen Arbeitsblätter. © Bürgerstiftung © Bürgerstiftung

Und es ist gut möglich, dass den Hertener Schülerinnen und Schülern in der jüngsten Ausgabe auch ziemlich viele Leute von außerhalb zuhören. Denn gute Beispiele aus der großen Zahl von Projekten, die „Demokratie leben!“ fördert, werden regelmäßig bundesweit herausgestellt. Aktuell auch „Ein Funken Herten“. Das bundesweite Online-Magazin von „Demokratie leben!“ stellt das Projekt als beispielhafte Initiative vor.

Begegnungen mit Menschen und Kulturen

Den Kindern und Jugendlichen ermöglichen ihre Beiträge Begegnungen mit Menschen und Kulturen, die in Herten gleich nebenan leben, die aber einem breiten Publikum oft kaum bekannt sind. Wie sie ihre Feste feiern, wie ihre religiösen Traditionen aussehen, wie Erwachsene und Kinder miteinander leben, das sind auch Themen, die in den Podcasts bearbeitet werden. Die Kinder schreiben die Geschichten gemeinsam und lesen sie dann vor – oder „sprechen sie ein“, wie man bei Radiomachern sagt. „Ein Funken Herten“ kooperiert mit der Süder Grundschule, von der Rosa-Parks-Schule war eine interessierte Schülerin dabei, es besteht Interesse von mehreren pädagogischen Werkstätten des „Quadratkilometers Bildung“. So arbeiten bei dem Radio-Projekt junge Menschen zusammen, die sonst möglicherweise kaum Kontakt fänden. Das ist ganz im Sinne von „Demokratie leben!“, zu dessen wichtigsten Zielen es gehört, ein gutes und solidarisches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Überzeugung zu fördern.

Wie kam es zu dem Namen „Ein Funken Herten“?

Das Radio-Projekt ist zu einer Zeit entstanden, die viele Menschen sehr belastet und entmutigt hat – mitten in der Corona-Pandemie. Der Podcast sollte zum einen fröhlich und hoffnungsvoll sein – und der Titel ist ein Wortspiel aus dem „Funken Hoffnung“, der Stadt Herten und dem „funk“ in „Funken“, das auf den Rundfunk verweist.