Linken-Fraktionschefin Martina Ruhardt: „Fühlen uns nicht richtig informiert“

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Bild-Montage von Bürgermeister Matthias Müller und der Linken-Fraktionsvorsitzenden Martina Ruhardt.
An Bürgermeister Matthias Müller hat die Linke-Fraktionsvorsitzende Martina Ruhardt im Zusammenhang mit der gestoppten Trägervergabe für das Streetworking einige Fragen. © André Chrost, Privat
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Ein Update zur aktuellen Streetworking Diskussion gibt es in diesem Artikel von Donnerstag, 16.50 Uhr:

Unsere vorherige Berichterstattung von Donnerstag, 8.55 Uhr:

Im Jugendhilfeausschuss des Hertener Rates wurde den Politikern am 12. September mitgeteilt, die städtische Vergabestelle habe das Verfahren, mit dem das Jugendamt einen Träger für das Streetworking suchte, gestoppt. Nachbesserungen und eine erneute Ausschreibung seien nötig.

Markus Klein, Geschäftsführer des Recklinghäuser „Vereins für Jugendheime e.V.“, hingegen schildert den Sachverhalt anders: Vier Träger hätten sich beim Jugendamt beworben, unter anderem seiner, der zu der Jugendorganisation Die Falken gehört. Am 18. August habe der Verein schriftlich von der Stadt Herten den Zuschlag für das Streetworking bekommen.

Markus Klein, Geschäftsführer des Recklinghäuser „Vereins für Jugendheime e.V.“
Markus Klein, Geschäftsführer des Recklinghäuser „Vereins für Jugendheime e.V.“, schildert den Sachverhalt rund um die gestoppte Trägervergabe fürs Streetworking anders als die Stadtverwaltung. © Die Falken

Am 30. August – zum 1. September sollte das Streetworking starten – sei Markus Klein zu einem Termin ins Jugendamt gekommen. Dort sei ihm der Widerruf mitgeteilt worden. Schriftlich habe er bis heute nichts erhalten, sagt Klein.

Die Fraktion der Linkspartei will nun unter anderem wissen, ob der Verein tatsächlich bereits schriftlich durch die Stadtverwaltung Herten den Zuschlag für das Streetworking erhalten hatte. Wenn ja, wann das Schreiben verschickt worden sei und warum am 30. August die schriftliche Zusage mündlich widerrufen wurde.

Auch soll Bürgermeister Müller die Frage beantworten, warum dieser Sachverhalt den Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses nicht mitgeteilt worden sei. „Die Mitglieder des Fachausschusses mussten nach dem Bericht der Verwaltung zumindest mehrheitlich davon ausgehen, dass hier nur ein laufendes Vergabeverfahren gestoppt und nachgebessert würde. Wäre den Mitgliedern mitgeteilt worden, dass die Vergabe bereits erfolgt war, wäre dieses Vorgehen sicherlich anders diskutiert und bewertet worden“, erklärt die Fraktionsvorsitzende Martina Ruhardt.

„Vorgehen schafft wenig Vertrauen“

Die Linke fühlt sich nicht richtig informiert und hält den Ablauf in diesem Vergabeverfahren für äußerst intransparent. Ein solches Vorgehen könne die zukünftige Zusammenarbeit mit den Trägern der freien Jugendhilfe insgesamt belasten und schaffe wenig Vertrauen, wenn es in diesem Bereich um dringend benötigte Investitionen der Träger geht, so Ruhardt.