
Der „Satansmord von Witten“ hat 2001 für weltweite Schlagzeilen gesorgt. Das abscheuliche Verbrechen eines jungen Paares, das sich selbst als Anhänger eines Satanskults stilisierte, entsetzte die Menschen. Frank H., ein humorvoller, freundlicher Arbeitskollege des Täters, tappte ahnungslos in eine Falle und bezahlte mit dem Leben. Mit 66 Messerstichen, Hammerschlägen und einer Machete wurde der 33-Jährige von dem Ehepaar Daniel und Manuela Ruda ermordet und zerstückelt.
Kaum jemand kam Daniel Ruda danach so nahe wie sein Rechtsanwalt Hans Reinhardt. Bis heute hält der Strafverteidiger aus Marl Kontakt zu dem Täter, der mittlerweile seine Strafe verbüßt hat und auf freiem Fuß ist. Wir tauchen mit dem „Advokaten des Bösen“ ein in die bizarre Welt der Satanisten von Witten. Dafür haben wir auch mit ehemaligen Nachbarn aus der Straße in Herten-Scherlebeck gesprochen, wo Ruda aufwuchs. Sie kannten ihn als Kind und erlebten verstörende Veränderungen an ihm, als er erwachsen wurde.
„Wer sich geliebt fühlt, kann nicht böse werden“
Der Psychotherapeut und Trauma-Experte Dr. Christian Lüdke, Autor des Buchs „Profile des Bösen – und wie man sie erkennt“, bewertet für unsere Zuschauer die psychischen Hintergründe der bestialischen Tat. Er vertritt die These, dass der Hang zum Bösen in jedem Menschen steckt, sagt aber auch: „Ein Mensch, der sich bedingungslos geliebt fühlt, kann nicht böse werden.“
Wie Menschen zu eiskalten Verbrechern werden
Wie werden Menschen zu Mördern? Was treibt sie an zu kaltblütigen Verbrechen? In unserer neuen True-Crime-Serie „Die Aktenkammer – Verbrechen im Pott“ tauchen wir ein in die Welt des Bösen. Die Strafverteidiger Hans Reinhardt und Burkhard Benecken aus Marl stehen vor Gericht Tätern zur Seite, deren kriminelle Energie schaudern lässt.
Mit den Anwälten, die sich als „Advokaten des Bösen“ mit Büchern und Podcasts über Verbrechen einen Namen gemacht haben, öffnen wir die Gerichtsakten, suchen Originalschauplätze auf, decken die Ursachen für die psychische Verwahrlosung der Kriminellen auf und sprechen auch mit Tätern selbst.
In Teil 2 geht es um den „Satansmord von Witten“.

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