Radfahrt durch die Ukraine – Fotos von Marco Stepniak auf S&E: „Gastfreundschaft war überwältigend“

Der Marler Fotograf Marco Stepniak bei der Eröffnung seiner Outdoor-Ausstellung auf der ehemaligen Zeche Schlägel & Eisen
Der Marler Fotograf Marco Stepniak las bei der Ausstellungseröffnung auf der ehemaligen Zeche Schlägel & Eisen aus Tagebucheinträgen während seines Aufenthaltes in der heutigen Krisenregion in Osteuropa. © KuBi Herten
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Der Marler Weltenbummler, der per pedes bereits fast die gesamte Erde umrundet hat, schilderte während der Eröffnung von „Die gemeinsame Grenze“ mit einer Lesung seiner Tagebuchaufzeichnungen außerdem die intensiven Erfahrungen, die er bei seinen verschiedenen Reisen in die jetzige Krisenregion in Osteuropa gemacht hat.

Marco Stepniak war 2002 und 2014 mit seinem Freund Quincy sowie 2019 mit der siebenjährigen Tochter auf dem Fahrrad entlang des Grenzgebietes unterwegs. „Immer wieder ging die Fahrt an endlos erscheinenden Weizenfelder der Ukraine entlang. Die Mähdrescher auf den Feldern wirkten wie Ameisen. Magere Abwechslung boten nur Walnussbäume. Der Asphalt löste sich in der Hitze auf und wurde flüssig. Bloß nicht mit dem Fahrrad stehen bleiben, um nicht festzukleben“, schilderte er mit eindringlichen Worten seine damaligen Gefühle. Herzerwärmend waren die Begegnungen mit den Menschen dort: „Die Gastfreundschaft war überwältigend.“

Gastfamilie ist nach Deutschland geflohen

Schnell wurden Marco Stepniak und sein Freund auch Teil der Gemeinschaft und begleiteten die Tochter der Gastfamilie mit geliehener Kleidung sogar bei der Abschlussfeier. Die ukrainische Familie, die er damals kennengelernt hat, ist heute in Deutschland. Geflohen vor dem Krieg, der im Februar ausgebrochen ist. Sie erzählte bei der Eröffnung von der Entscheidung zu fliehen – und auf einmal war der ferne Krieg für alle Gäste damit ganz nah und bewusst.

Die Outdoor-Ausstellung „Die gemeinsame Grenze“ auf dem Langenbochumer Zechengelände kann bis zum 15. Dezember besichtigt werden und ist ein Projekt des Klubs Schlägel & Eisen e.V. Unterstützt wurde es mit den Mitteln aus dem Kulturförderfonds für kleinere Projekte des Kulturbüros.