Von der ExtraSchicht bis zum Bergmanns-Frühschoppen: Am Wochenende ist viel los
Bevor die Nacht der Industriekultur am Samstag, 25. Juni, wieder Tausende Besucher nach Herten lockt, wird in Langenbochum schon am Freitag gefeiert. Der Geschichtskreis Schlägel & Eisen holt mit zweijähriger coronabedingter Verspätung seinen zehnten Geburtstag nach.
Die engagierten Mitglieder haben drei Tage lang ein pralles Programmpaket für kleine und große Zechenfans geschnürt. Der Startschuss fällt am Freitag, 24. Juni, ab 18 Uhr im Magazin am Schacht 3 mit einer DJ-After-Work-Party mit Hits der 70er- und 80er-Jahre.
Premiere für ganz besondere Herten-Modelle
Einen Tag später geht es ab 17 Uhr mit einer Premiere weiter: Zum ersten Mal werden fünf Herten-Modelle im Rahmen einer Ausstellung präsentiert. Das Besondere: „Sie zeigen die Stadt sowohl Über- als auch Untertage, und zwar das Gelände von Schlägel & Eisen bis zur Innenstadt“, erzählt Geschichtskreis-Leiter Uwe Hauschild. Mehr als 4000 Arbeitsstunden haben die Hobby-Historiker in ihrer Freizeit in den Bau der aufwändigen Modelle investiert. Flankiert werden sie von ausgewählten Bergbau-Sammlerstücken. Am Abend ab 20 Uhr darf dann wieder die Tanzfläche gestürmt werden. Die beiden Fotografinnen Julia Kalinowski und Kristona Salm zeigen dazu ihre „Lost Places“-Bilder.
Der Sonntag (26.6.) beginnt beim Geschichtskreis um 10 Uhr mit einem zünftigen Bergmannsfrühschoppen. Bis 14 Uhr können die kleinen Besucher auf Ponys reiten. Bei einer Verlosung gibt es attraktive Preise. Der Eintritt für alle Festaktivitäten am Glückauf-Ring 6/Zur Grubenwehr 1 ist jeweils frei.
Musik, Comedy, Kunst, Feuer-Show und Führungen
Nach der Festivalpause geht Herten am Samstag, 25. Juni, ab 17 Uhr wieder mit zwei attraktiven Industrie-Standorten auf ExtraSchicht. Die Nacht der Nächte steht auf dem Zechengelände Schlägel & Eisen unter dem Motto „Feuer, Farbe, Licht“. Besucher können den Zechenturm besteigen, im Tiefkeller unter der Schwarzkaue wartet Kunst, Live-Musik und eine Feuer-Show. Nach dem großen Feuerwerk um 23.30 Uhr geht die Party bis 2 Uhr mit Musik und Lasershow weiter.
Auch auf der Zeche Ewald geht bei der ExtraSchicht die Post ab: Die kultige Ruhrgebietshow „NachtSchnittchen“ präsentiert gleich zwei TV-bekannte Comedians in der Lohnhalle: Heinz Gröning („Der unglaubliche Heinz“) und Özgür Cebe. Exklusiv für die ExtraSchicht serviert Prinzipal Christian Stratmann einen „Best of“-Cocktail der schönsten Shows im RevuePalast Ruhr. Per Oldtimer-Bus können die Besucher mit einem Entertainer-Führer auf die Halde Hoheward rollen. Auf der Hauptbühne am Doncasterplatz spielen mit „Amy´s“ und „Queen May Rock“ zwei Live-Bands, bevor der DJ die Nachtschicht übernimmt. 42 Feuerwerksbilder tauchen den Himmel über der Zeche gegen 23 Uhr in ein buntes Farbenkleid. Tickets (17/14 Euro) sind unter www.extraschicht.de erhältlich.
Stimmen zu Krieg und Frieden und virtuose Kammermusik
Am Sonntag, 26. Juni, geht es dann um 11 Uhr mit ruhigeren Tönen weiter: In der Schwarzkaue auf Schlägel & Eisen rundet eine Matinee mit deutschen und sowjetischen Stimmen zu Krieg und Frieden und begleitender Musik die Veranstaltungsreihe zur Erinnerung an die russische Zwangsarbeiterin Lydia Gawrilowa ab.
„Es geht wieder los“ heißt es zeitgleich für die Orangerie-Konzertreihe. Im Glashaus in der Hermannstraße erzählt Vorleser Michael van Ahlen Lügengeschichten des Barons von Münchhausen zu virtuoser Kammermusik von Haydn, Mozart, Beethoven und Dvorak. Vier Musikerinnen und Musiker der Neuen Philharmonie Westfalen sorgen für den Klassik-Genuss. Und das Gute: Es gibt noch Restkarten an der Tageskasse.