Kirchengemeinden trainieren Muskeln und Gehirnzellen
Strahlende Sonne, klare Sicht und QR-Codes, die im Gestrüpp flattern. Ein paar Meter weiter ein Busch, in dem Eierkartons und Socken baumeln und ein Baum, an dem ein Schild mit verwirrenden Symbolen hängt. Wer am Sonntag auf der Halde Hoppenbruch spazieren war, hat an der ein oder anderen Stelle vielleicht gerätselt, was diese seltsame Szenerie soll. Doch genau das wollen die Kirchengemeinden St. Antonius und St. Martinus erreichen, die am Sonntag einen Rätsel-Rundgang auf der Halde Hoppenbruch organisiert haben.
Startpunkt sind eine Kiste Bier und Kasten Limo
Startpunkt der Aktion sind eine Kiste Bier und ein Kasten Limo am Waldfriedhof. Hier nehmen Vanessa Egner und Simon Kirchhoff die Teilnehmer in Empfang und versorgen sie mit Proviant, denn ganz unvorbereitet muss man den Rätsel-Rundgang nicht bestreiten. Die Beiden sind Teil des „Auf Schicht“ Teams – eine Gruppe der Gemeinden, die Aktionen für junge Erwachsene organisiert. Sie haben gemeinsam mit anderen die Rätsel gestaltet und den Rundgang auf der Halde aufgebaut.
Möglich macht diese Aktion die App „Actionbound“, denn: „Hat man die Rätsel erstellt, müssen nur noch die Wegpunkte auf einer Karte in der App festgelegt werden. So kann sie später die Leute zu den Aufgaben navigieren“, erklärt Kirchhoff, der schon einen QR-Code parat hält.
„Actionbound“-App ist Voraussetzung für Teilnahme
Dieser muss mit der App auf dem Handy gescannt werden, dann kann es losgehen. Nach einer kurzen Erklärung, dass man den fiktiven Figuren Antonia und Martin beim Suchen einer verschwundenen Grubenlampe helfen soll, leuchtet auch schon ein weißer Pfeil auf, der einem die Richtung vorgibt.
Ist man am Rätsel angekommen, verschwindet der Pfeil und macht Platz für weitere Erklärungen in Form von Fotos, Videos oder sogar einem imaginären Social Media Profil. Jedoch blickt man nicht nur auf das Smartphone, denn meistens müssen die Rätsel erstmal in der Natur gefunden werden, bevor diese gelöst werden können.
Rätsel-Rundgang soll zum Nachdenken anregen
Stück für Stück wandert man so die Halde hoch, begleitet von Rätseln unterschiedlicher Art, aber auch anderen Impulsen: „Wir möchten die Leute auf verschiedene Weise zum Nachdenken bringen. Es sollen nicht nur Fragen beantwortet werden, die zur Lösung des Rätsels beitragen, sondern wir wollen auch dazu anregen, über das eigene Leben nachzudenken“, erklärt Vanessa Egner.
Das Ziel des Rätsel-Rundgangs ist das Windrad und eine dort versteckte Truhe, die mit einem Zahlenschloss versehen ist. Die richtigen Ziffern ermittelt man auf dem Weg dorthin.
Eine Truhe am Windrad ist des Rätsels Lösung
Anhand der Truhe wird getestet, ob man die vorherigen Rätsel richtig gelöst hat. Geht die Truhe auf, hat man auch das letzte Rätsel erfolgreich gelöst und kann danach entspannt die Halde wieder runterwandern.
In den letzten Monaten sind viele das Spazierengehen leid geworden – neben den Muskeln auch mal die Gehirnzellen anzustrengen, ist deshalb eine dankbare Abwechslung.
Auch auf der benachbarten Halde Hoheward tut sich zurzeit einiges – in Sachen Horizontobservatorium.