Parkgebühr per App bezahlen – bald auch in Herten?

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Per App den Parkschein bezahlen, soll auch in Herten bald möglich sein.
Per App den Parkschein bezahlen, soll auch in Herten bald möglich sein. © Danijela Budschun
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Das „Parken per App“ steht auf der Tagesordnung des kommenden Ausschusses für Sicherheit, Feuerwehr und Ordnungswesen, der am Dienstag, 14. September, im Feuerwehr-Gerätehaus tagt. Die Initiative geht auf die SPD-Fraktion zurück. Sie hatte im Februar dieses Jahres beantragt, die Verwaltung möge das bargeldlose, smartphonebasierte Parken in Herten einführen. Das letzte Wort hat am 29. September der Rat.

In ihrem Antrag weisen die Sozialdemokraten auf „Smartparking-Plattform e.V.“ hin. Der Verein unterstützt Städte bei der Einführung des bargeldlosen Parkens und stellt die Technologie dafür kostenlos zur Verfügung. Eigenen Angaben zufolge nutzen bereits mehr als 200 Städte und Gemeinden die Dienste von „Smartparking“.

Der Verein wirbt unter anderem mit der „Entbürokratisierung der Parkraumüberwachung“, einer „Reduzierung von Betriebskosten, zum Beispiel für Parkscheinautomaten“, mit geringen Investitionskosten und wenig technischem Aufwand für die Kommunen sowie hohem Sicherheitsstandard.

Bürgerinnen und Bürger können Anbieter auswählen

Die Bürgerinnen und Bürger müssen sich beim bargeldlosen Bezahlen der Parkgebühr nicht auf einen Anbieter festlegen, sie haben vielmehr die Möglichkeit, zwischen mehreren Anbietern zu wählen – je nachdem, für welche Anbieter sich die Stadt entscheidet.

Die Verwaltung hat sich mit dem Verein in Verbindung gesetzt und die entsprechenden Hardwarevoraussetzungen abgefragt, heißt es in der Beschlussvorlage für die Ausschusssitzung. Aufgrund der Modularität und der Tatsache, dass verschiedene Anbieter bei „Smartparking-Plattform e.V.“ vertreten seien, könne das System eine diverse Anzahl von digitalen „Smartparking-Mög-lichkeiten“ realisieren.

„Kreisangehörige Städte wie Recklinghausen und Castrop-Rauxel haben bereits solche Systeme im Einsatz und überwiegend gute Erfahrungen mit den Systemen gemacht“, so die Stadtverwaltung weiter.

Smartparking-Apps gibt es einige, die Anbieter erheben aber eine Transaktionsgebühr.
Smartparking-Apps gibt es einige, die Anbieter erheben aber eine Transaktionsgebühr. © Danijela Budschun

Von der Stadt bewirtschaftet werden zum Beispiel die Parkplätze auf dem Marktplatz und die Tiefgarage darunter. Eine Umrüstung der bereits vorhandenen Parkscheinautomaten in der Tiefgarage unter dem Marktplatz wäre laut Stadtverwaltung nicht erforderlich, da die Anlagen bereits jetzt die technischen Voraussetzungen für smartphonebasiertes Parken beinhalten.

Darüber hinaus sei die Verwaltung im Austausch mit den Stadtwerken, ob eine Anbindung mit den im Rathaus-Galerien Parkhaus verwendeten Anlagen technisch möglich ist. Bekanntlich werden dort derzeit neue Schranken und Automaten eingebaut.

Auf Nachfrage bestätigt Stadtwerke-Sprecherin Kerstin Walberg, dass man mit der Stadtverwaltung im Austausch sei. Ob die Anlagen, die neu eingebaut werden, mit der Technik fürs App-Parken kompatibel sind, kann sie derzeit noch nicht sagen. Das werde geprüft.

Auf weitere privatwirtschaftlich betriebene Parkflächen hat die Verwaltung keinen Einfluss: Die Betreiber können dort selbst festlegen, welches System sie nutzen.

„Smartes Parken“ kostet mehr

So bequem das bargeldlose Bezahlen über eine Smartparking-App ist – es ist teurer als das konventionelle Parken mittels Parkscheinautomat, das auch weiterhin möglich sein wird. Denn der jeweilige Anbieter (zum Beispiel „EasyPark“, „Paybyphone“ etc.) erhebt eine Transaktionsgebühr von seinen Kundinnen und Kunden, die noch zusätzlich zur Parkgebühr zu entrichten ist.

In Herten waren die Parkgebühren wegen der Corona-Krise für ein Jahr ausgesetzt worden. Doch seit dem 12. Juli dieses Jahres müssen Autofahrer wieder zahlen – künftig können sie das vielleicht auch bargeldlos.