Schlemmen am Schloss? 35.000 Euro Fördergelder für ein Projekt aus Herten

Montage vom Schloss Herten und Katrin Wegemann.
Katrin Wegemann, Bildhauerin, aufgewachsen in Herten und Gründungsmitglied der Initiative Stadt.Kunst, hat die kuratorische Gesamtverantwortung des Projekts. © Archiv
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Die Kulturstiftung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) fördert das Kunstprojekt „Eat Art – Buffets am Wasserschloss“, ein Gemeinschaftsprojekt des Kulturbüros der Stadt Herten, der Hertener Initiative Stadt.Kunst und des Vereins Wasserschloss Reelkirchen. Das Vorhaben ist eines von 15 Projekten im Ruhrgebiet, im Münsterland und in Westfalen, für die von der Stiftung insgesamt 1,84 Millionen Euro fließen.

Die Entscheidung der LWL-Kulturstiftung hat bei den beteiligten Projektträgern naturgemäß große Freude ausgelöst, die das Fördergeld als Anerkennung für das eingereichte künstlerische Konzept werten. Mit der Entscheidung beginnt allerdings erst die eigentliche Arbeit. Die schrittweise Umsetzung erfolge nun in enger Abstimmung der Projektträger und mehrerer weiterer Beteiligter.

Auch wenn es dementsprechend noch zu früh ist für detaillierte Angaben zum Projekt, so lässt sich doch so viel schon sagen: Die beiden Initiativen Stadt.Kunst Herten und Wasserschloss Reelkirchen e.V. in Blomberg im Kreis Lippe bespielen die zwei Wasserschlösser Herten und Reelkirchen mit dem Thema Ernährung als einem Beitrag zur Eat Art (siehe Infokasten).

Die Orangerie.
Teile der ehemaligen Skulpturen der Orangerie werden ins Buffet integriert. © Carola Wagner (Archiv)

Essbare Skulpturen aus historischen Umgebungen

Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm in mehreren Schritten von April bis September an beiden Standorten führt auf den Höhepunkt zu – die Büffets an den jeweiligen Schlössern. In Herten verarbeitet die Eat-Art-Künstlerin Sonja Alhäuser aus Berlin allerlei Essbares aus der Umgebung des Schlosses und aus dem Schlossgarten und formt darüber hinaus die historischen Umgebungen zu essbaren Skulpturen. Auch Original-Fragmente der ehemaligen Skulpturen der Orangerie werden ausgepackt und in das Buffet integriert. Dieses künstlerische öffentliche Buffet dürfen dann Besucherinnen und Besucher aus der Stadt und Umgebung verzehren. In die Umsetzung sollen themenbezogen möglichst viele Vereine, ehrenamtliche Gruppen und interessierte Bürgerinnen und Bürger einbezogen sein.

In Reelkirchen lassen Hubert Hasler und Yan Rechtmann ein Buffet entstehen, das zukünftige Ernährungsweisen künstlerisch interpretiert. Beide Buffets begleitet ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm rund um das Thema Ernährung.

„Das Projekt verfolgt ein innovatives künstlerisches Gesamtkonzept und greift eine aktuelle Themenstellung auf. Unsere Förderung würdigt zudem das langjährige Engagement der beteiligten Initiativen, Kunst und Kultur in die Fläche zu tragen“, so Gertrud Welper, Kuratoriumsmitglied der LWL-Kulturstiftung.

Hertenerin ist Kuratorin des Projekts

Die kuratorische Gesamtverantwortung liegt in Händen von Katrin Wegemann, Bildhauerin, aufgewachsen in Herten, und Gründungsmitglied der Initiative Stadt.Kunst. Mit 35.000 Euro fördert die Kulturstiftung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe das Kunstprojekt „Eat Art – Buffets am Wasserschloss“. Ein Antrag zur Kofinanzierung aus der Förderung „Stadtbesetzung“ des Kultursekretariats NRW in Gütersloh ist gestellt. Die Stadt Herten beteiligt sich mit Mitteln aus dem städtischen Kulturfonds in Höhe von 400 Euro.

Zum Thema

EAT ART

Als berühmtesten Vertreter der Eat Art nennen zahlreiche Galerien, Museen und weitere Quellen den Schweizer Künstler Daniel Spoerri. Seine Fallenbilder bestehen aus Resten von Mahlzeiten, die beispielsweise auf einer Tischplatte fixiert sind und dann wie Gemälde aufgehängt sind. Laut Kunstmuseum Stuttgart habe er die Eat Art als Ess-Kunst geprägt, „die sich als Schnittstelle zwischen Kunst und Leben verstand“. Ende der 1960er-Jahre eröffnete Daniel Spoerri ein Restaurant und eine Eat-Art-Galerie in Düsseldorf.

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