
Die Waldritter und ihre Helferinnen und Helfer haben ganze Arbeit geleistet: Aus einer verwilderten Grünfläche am Wittkamp ist eine Gartenoase mitten in der Innenstadt geworden. Die bietet nicht einfach nur Anbauflächen für Gemüse, sondern auch noch ein Burg-Hochbeet und ein hübsches Stück Feenland dazu. Jetzt stellten die Verantwortlichen das Projekt mit einem Fest vor.
Verwahrlostes Grundstück am Wittkamp wird zum Paradies
Die „Gartenoase“ liegt am Wittkamp (zwischen Place d´Arras und Parkplatz Vitusstraße). Entstanden ist sie aus einem verwahrlosten Grundstück eines Privatbesitzers, welches die Stadt Herten im Rahmen des Projekts „Neustart Innenstadt“ 2020 übernommen hatte. Seitdem steht die Fläche dem Verein „Waldritter“ für dessen Projekte rund um den Nutz- und Erlebnisgarten kostenlos zur Verfügung.

Die „Gartenoase“ wird von Marcus Bauer geleitet und ist Teil des offenen Jugendtreffs im „Kreativ.Campus“, der wiederum von Carmen Muhs geleitet wird und in der Trägerschaft der Waldritter steht. Von der dort geleisteten Gartenarbeit machten sich jetzt etwa 50 interessierte Besucher ein Bild.
Café Zauberblüte als Ort der Begegnung
Alles ist noch nagelneu. „So wirklich fertig sind wir erst vor zwei Wochen geworden“, erzählte Marcus Bauer. Zu Beginn des Festes am Samstag (26. Juni) wurde er in ein „Gartenzaungespräch“ verwickelt. Solche Gespräche mit Interessierten müssen künftig nicht mehr über den Zaun hinweg geführt werden, sondern können auch in der Gartenoase stattfinden. Das dortige „Café Zauberblüte“ (gefördert durch den Aktionfonds des Innenstadtbüros) mit seinem Kaffee-und-Kuchen-Angebot ist als Ort der Begegnung gedacht und soll zur Dauereinrichtung werden. So jedenfalls der Wunsch. Zum ersten Mal öffnete das Café jetzt bei dem Fest seine Pforten.
Kinder, Jugendliche und Eltern gärtnern gemeinsam
Das Projekt „Gartenoase“ startete mit Fördergeldern der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW im Mai 2020. Immer donnerstags hieß es von 16 bis 20 Uhr: aufräumen, Unkraut jäten und dann auch kreativ arbeiten. Und das so nachhaltig wie möglich. Genug Wasserspeicher ersparen den Weg zum Wasserhahn, ein Ziel ist die eigene Stromversorgung. Die Fläche soll nicht nur von Kindern und Jugendlichen, sondern auch von deren Eltern mitgestaltet werden.
Ideen werden gemeinsam ausgearbeitet und dann umgesetzt. So entstanden das Burg-Hochbeet und das Feenland, eine Blumenfläche mit kleinen Wegen und Türchen. Und für diesen Sommer ist schon das nächste Hochbeet geplant: ein Piratenschiff.

Während 2020 wegen starker Corona-Einschränkungen nur acht Projektteilnehmer erlaubt waren, sind es diesen Sommer bis zu 20, die das Gartenhandwerk lernen. Erdbeeren blühen schon, auch Kürbisse, Karotten, Zwiebeln und vieles weitere sind eingepflanzt. Zahraa (10) teilte ihre Erfahrungen: „Nicht alles funktioniert. Manche Pflanzen sind gestorben.“ Freundin Mona (8) ergänzte: „Unsere ersten Blumen waren Tulpen. Aber die sind nie gewachsen.“ Zahraa dazu: „Aber dann haben wir aus unseren Fehlern gelernt.“ Beide wohnen nur einen Sprung von der Gartenoase entfernt. „Ich finde die Projektidee sehr schön, die Leute hier sind nett und die Kinder haben Spaß dabei“, lobte Zahraas Vater Imad Cheikh-Ali.
Kinder lernen, wie Lebensmittel entstehen
Und: Die Kinder lernen fürs Leben. Festbesucherin Christa Kohn findet es wichtig, dass die Kleinen ein Bewusstsein dafür entwickeln, wie Lebensmittel entstehen. Die Erfahrung von mühevoller Gartenarbeit helfe: „Dadurch lernen die Kinder die Wertschätzung von Ernte.“
- Das Instagram-Profil der Gartenoase gibt Einblicke in das Projekt: @gartenoaseherten