
Mit einem „blauen Auge“ davongekommen: Die 6. Wirtschaftsstrafkammer am Bochumer Landgericht hat einen aus Rumänien stammenden Trickbetrüger zu zwei Jahren Haft auf Bewährung. Hintergrund war eine dreiste Betrugsserie mithilfe von gefälschten Verkäufer-E-Mails eines Autohauses im Kreis Recklinghausen.
Der Angeklagte hatte gleich beim Prozessauftakt ein weitreichendes Geständnis abgelegt und dabei zugegeben, in mindestens fünf Fällen von zuvor ausgetricksten Autohauskunden auf sein Bankkonto überwiesenes Geld angenommen und teils auch bar abgehoben zu haben. Das Gericht bewertete das letztlich unterm Strich als Beihilfe zum Betrug. Der 35-Jährige hatte seit dem 27. September 2022 in U-Haft gesessen.
Verkäufer-E-Mails manipuliert
Dem Angeklagten und mutmaßlich weiteren Bandenmitgliedern war es im Oktober 2020 gelungen, auf die E-Mail-Bestände zweier Verkäufer in zwei verschiedenen Filialen eines großen Autohauses im Kreis Recklinghausen zuzugreifen. Auch ein Autohaus im Kreis Gütersloh und eine Gerätefirma im Allgäu waren betroffen.
Nach Pkw-Verkäufen waren unter der namentlichen Kennung der Auto-Verkäufer so genannte Phishing-E-Mails an Kunden geschickt und darin um Überweisung des vereinbarten Kaufpreises auf das Konto des Angeklagten gebeten worden. Mehrere Autokäufer hatten so mehr als 60.000 Euro an Betrüger überwiesen.