Rolf Abrahamsohn überlebte Gräueltaten Ausstellung erinnert an Deportation nach Riga

Rolf Abrahamssohn
Rolf Abrahamsohn verstarb im Dezember 2021. Er überlebte den Holocaust und setzte sich für Aufklärung und Versöhnung ein. © Thomas Nowaczyk (A)
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„Riga – Deportationen, Tatorte, Erinnerungskultur“ – unter diesem Titel zeigen die Stadt Marl und die insel-Volkshochschule jetzt eine Ausstellung in Kooperation mit dem Marler Weltzentrum im insel-Forum (Marler Stern). Die Ausstellungseröffnung findet am 24. Januar um 15.15 Uhr statt, die Ausstellung ist dann bis zum 22. Februar zu sehen.

In dieser neuen Wanderausstellung hat das Riga-Komitee des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge die Geschehnisse und Gräueltaten des Rigaer Ghettos zusammengestellt. Von November 1941 bis Dezember 1942 war Riga Ziel zahlreicher Deportationszüge, die jüdische Menschen aus dem Deutschen Reich ins Ghetto brachten: zur Zwangsarbeit oder in den Tod. Zu den Überlebenden des Ghettos Riga zählte Rolf Abrahamsohn aus Marl.

Fünf Konzentrationslager überlebt

Die Ausstellung öffnet an dem Tag, als Rolf und Else Abrahamsohn aus einem der Recklinghäuser Judenhäuser zum Wildenbruchplatz in Gelsenkirchen gebracht worden waren, von dem aus sie drei Tage später den Deportationszug nach Riga besteigen mussten. Abrahamsohn überlebte fünf Konzentrationslager und baute die jüdische Gemeinde in Recklinghausen nach dem Zweiten Weltkrieg mit auf. Im vergangenen Dezember 2021 ist mit Rolf Abrahamsohn der letzte Überlebende dieser Deportation im Alter von 96 Jahren verstorben