Kunst im Überfluss Doppelausstellung im Drübbelken und in der Markenbude

Redakteur
Der Recklinghäuser Thilo Groll vor dem Drübbelken.
Der Recklinghäuser Thilo Groll wird seine Bilder im Drübbelken zeigen. © Wiethaup/Privat
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Thilo Groll hat nie locker gelassen. Auch als es ihn beruflich in eine ganz andere Ecke verschlug, hat er die Malerei nicht aufgegeben. Doch irgendwann stellte der Wahl-Recklinghäuser fest: „Ich kam nicht mehr so recht weiter.“ Und so hat sich der inzwischen 47-Jährige zu einem durchaus ambitionierten Schritt entschlossen: Neben seiner Tätigkeit als Jurist an der Fachhochschule Dortmund schrieb er sich an der privaten Hochschule der bildenden Künste (HBK) in Essen ein.

„Und das ist nun wirklich nicht leicht zu vereinbaren“, versichert der Familienvater Thilo Groll, „zumal die Malerei inzwischen nach Wuppertal umgezogen ist.“ Aber: Die Entscheidung, noch im vergleichsweise „hohen“ Alter ein Studium anzutreten, hat in seinem Fall die Wirkung nicht verfehlt: „Ich spüre, dass das Studium mich fokussiert hat. Mein Thema sind Personen, Menschen eben.“

Thilo Groll, Hannes Meyer, Joel Li Boonma und Olga Pelster in einem Atelier.
So ist die Künstlergruppe „Übergang“ komplett: (v.l.) Thilo Groll, Hannes Meyer, Joel Li Boonma und Olga Pelster. © Privat

Nunmehr folgt zumindest in Thilo Grolls künstlerischem Werdegang ein echter Meilenstein. Zwar hat er seine Werke in der Vergangenheit immer mal wieder an unterschiedlichen Orten zeigen können, doch eine Ausstellung, wie sie jetzt ab dem 1. April laufen wird, hat Groll noch nicht im Portfolio.

Aber er ist dabei nicht allein: Thilo Groll ist Teil der vierköpfigen Künstlergruppe „Der Übergang“, die an der HBK Essen zusammengefunden hat und gleich zu einer Doppelausstellung in die Recklinghäuser Altstadt bittet. Zum einen ins Drübbelken, Münsterstraße 5, wo Thilo Groll seine Schaffenskraft zusammen mit Olga Pelster unter Beweis stellen will, und zum anderen in Ulle Bowskis Markenbude, Münsterstraße 13, wo die jungen Künstlerkollegen Hannes Meyer und Joel Li Boonma ihre Beiträge zeigen wollen.

„Übergang“ ist das Thema der Ausstellung

Der Name der Künstlergruppe ist gleichsam auch das Thema der Doppelveranstaltung: Übergang. Der Übergang zwischen Tag und Nacht, zwischen Gemälde und Skulptur, zwischen farblos und farbenfroh, zwischen gegenständlich und abstrakt oder zwischen früher und heute.

Eröffnet wird die Doppelausstellung im Grunde mit einer Doppelvernissage und auch doppelter akustischer Unterstützung: Ab 19 Uhr lädt das Künstlerkollektiv am Samstag, 1. April, zunächst im Drübbelken zu Musik und Getränken ein, die Kunstdozentin Kerstin Kästner führt im Anschluss in die Werke der Vierergruppe ein, die ihrerseits danach bereitwillig Rede und Antwort steht.

In der Markenbude sorgt schließlich DJ Maxim Vukovic für den guten Ton, im Drübbelken spielt das Gitarren-Duo „Marc und Sebastian“ auf. Dort sind die Werke von Pelster und Groll ganze drei Monate lang zu sehen, während in der Markenbude traditionell schon nach einem Monat Schluss ist.