
Mit mehreren Streifenwagen fuhr die Polizei am Freitagnachmittag im Süden Recklinghausens vor. Die Einsatzkräfte wollten eine männliche Person festnehmen. Doch dazu kam es nicht.
Als die uniformierten Beamten gemeinsam mit weiteren Ermittlern gegen 15.30 Uhr ihren Einsatzort erreichten, stellten sie schnell fest, dass der Mann, den sie festnehmen sollten, nicht die Tür öffnete. Allerdings: Ein Fenster der Wohnung des Gesuchten im fraglichen Mehrfamilienhaus stand offen. „Es konnte nicht ausgeschlossen werden, dass die Person auf das Dach geflüchtet war“, berichtet Polizeisprecher Andreas Wilming-Weber im Gespräch mit unserer Redaktion.
Die Beamten forderten daraufhin Amtshilfe von der Feuerwehr an. Die rückte mit einem Löschfahrzeug und einer Drehleiter an. Das Löschfahrzeug stellte sich quer auf die Fahrbahn, sodass die Ruhrstraße während des Einsatzes gesperrt war. Per Drehleiter erkundete die Polizei das Dach. Auch dort war keine Spur von dem Mann, den die Polizei gerne festgenommen hätte.
Über die Hintergründe der geplanten Festnahme hüllt sich die Polizei weitgehend in Schweigen. Um einen Anti-Terror-Einsatz habe es sich jedoch nicht gehandelt, betont Andreas Wilming-Weber auf Nachfrage. SEK-Kräfte seien an dem Einsatz nicht beteiligt gewesen. Das Fazit des Polizeisprechers: „Das war im Grunde eine ganz normale polizeiliche Vorgehensweise.“ Der Ausgang war allerdings nicht normal. Ob der gesuchte Mann durchs geöffnete Fenster geflohen ist, blieb zunächst unklar.