Fleisch aus dem 3D-Drucker Restaurant in Rom verkauft Laborfleisch

Der Startup-Gründer Didier Toubia hält eine Petrischale und ein Teller mit einem Steak in seinen Händen.
Künstliches Fleisch aus dem Labor ist auf dem Vormarsch (Symbolbild). © picture alliance/dpa
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Im römischen Nobelviertel Parioli hat das neue Restaurant „Impact food“ eröffnet. Zwischen teuren Restaurants, die Steaks von bester Qualität anbieten, wirkt deren Preissegment von knapp 15 Euro für ein Sandwich günstig. Allerdings handelt es sich hierbei um ein Fastfood-Restaurant, dessen Preise weit über dem italienischen Durchschnitt liegen. Doch nicht die hohen Preise haben die mediale Aufmerksamkeit in den letzten Tagen auf das Restaurant gezogen, sondern wie deren Fleisch produziert wird.

Das Lokal bezeichnet sich selbst als „das erste nachhaltige Steakhaus der Hauptstadt“ und möchte experimentierfreudige Kunden mit Laborfleisch anlocken. Das Fleisch kommt ganz ohne tierische Bestandteile aus und wird mittels eines 3D-Druckverfahrens Schicht für Schicht hergestellt, bis es in Struktur und Konsistenz nicht mehr von echtem Fleisch zu unterscheiden ist, wie die WAZ berichtet.

Rom: Fleisch aus dem 3D-Drucker

Ähnlich wie bei einer Heißklebe-Pistole braucht es zum Drucken von Fleisch auch ein spezielles Gemisch, das je nach Fleischsorte variiert. Das „Food impact“ wird unter anderem von einem US-Konzern mit dieser Mischung beliefert. Das Fett im tierischen Fleisch wird durch Kokosöl ersetzt und das tierische Eiweiß mit Erbsenprotein. Außerdem kämen noch Aromastoffe, Wasser und Vitamine hinzu, so die WAZ.

Die Produktion von herkömmlichem Fleisch steht aufgrund des hohen Wasserverbrauchs und CO2-Ausstoßes in der Kritik. Zudem werden die Tiere häufig prophylaktisch mit Antibiotika behandelt, was die Ausbreitung von multiresistenten Keimen beschleunigt. Vegetarische Alternativen oder gezüchtetes Fleisch aus tierischen Zellen im Labor könnten dabei Abhilfe schaffen. Das neue Fleisch aus dem 3D-Drucker ist nicht nur in Rom auf dem Vormarsch. Ob sich „Impact Food“ allerdings inmitten der Spitzenrestaurants von Parioli halten kann, bleibt abzuwarten.

boen

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