Nach Gasexplosion auf Rügen Vermutlich technischer Defekt

Feuerwehr im Einsatz
Gasexplosion auf Rügen: Millionenschaden und zerstörte Häuser © picture alliance/dpa
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Auf der Insel Rügen gab es am Freitagmorgen (26.5.) eine Gasexplosion in einem Ferienhaus. In dem Ort Putgarten flogen große Trümmerteile mehrere Hundert Meter weit und beschädigten mindestens 13 Nachbarhäuser und mehrere Autos. Durch die Explosion brach ein Feuer aus und zerstörte auch ein mit Schilf gedecktes Nachbarhaus. Zeugen sprachen von einem großen Trümmerfeld, das noch nicht geräumt sei. Verletzt wurde niemand. Die Polizei schätzt den Gesamtschaden auf mehr als eine Million Euro.

Die Suche nach der genauen Ursache für die Gasexplosion in einem Ferienhaus auf der Insel Rügen wird noch längere Zeit in Anspruch nehmen. Ein Gutachter geht nach einer Untersuchung des Brandortes bisher von einem technischen Defekt aus, wie eine Polizeisprecherin heute sagte. Um das zu beweisen, seien Gegenstände sichergestellt worden, die nun aufwendig analysiert werden müssten. Der Explosionsort sei aber wieder freigegeben worden.

Die Bewohner des Ortes haben den Schrecken nach Angaben von Bürgermeisterin Iris Möbius (CDU) noch nicht verarbeitet. „Das wird auch noch längere Zeit in Anspruch nehmen“, sagte Möbius. Es habe in der gesamten Region aber eine große Welle der Hilfsbereitschaft gegeben.

Die Feuerwehr im Einsatz auf Rügen
Die Feuerwehr im Einsatz nach der Explosion auf Rügen© picture alliance/dpa

Gasexplosion auf Rügen: Ermittlungen dauern an

Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln weiter wegen Verdachts der fahrlässigen Brandstiftung. Laut Polizei hatte es vor kurzer Zeit Arbeiten an Gasleitung und Gaszähler im explodierten Ferienhaus gegeben. Nun müsse genau untersucht werden, ob alle Bauteile in einem ordnungsgemäßen Zustand waren und ob sie vorschriftsgemäß verarbeitet wurden.

Die meisten Bewohner, die am Freitag aus einem benachbarten Mehrfamilienhaus fliehen mussten, konnten bereits am Freitagabend wieder in ihre Wohnungen. Die Feuerwehr konnte verhindern, dass auch ihr Haus in Brand geriet. Ein Paar, das aus einem abgebrannten zweiten Ferienhaus fliehen musste, kam bei Angehörigen unter.

Das explodierte Ferienhaus gehört einem Mann aus Leipzig gehört. Von dem Haus blieb kaum etwas übrig. Die Wucht der Explosion war in mehreren Kilometern Entfernung noch zu spüren, wie Anwohner sagten. Im Einsatz waren etwa 70 Feuerwehrleute, um die Flammen zu löschen und ein Übergreifen des Brandes auf weitere reetgedeckte Gebäude zu verhindern.

Zum größten Teil haben die Häuser in Putgarten mit Schilf gedeckte Dächer, die besonders brandgefährdet sind. Die betroffenen Häuser stehen wenige Meter vor der Nordspitze Rügens mit dem Kap Arkona.

dpa/bani