Waltroper Feuerwehr kritisiert Verkehrsrowdys „Lebensrettung hat Vorfahrt“

Redakteur
Ein Drehleiterwagen der Feuerwehr vor einem Haus in der Hochstraße in Waltrop.
Aus dem zweiten Stock eines Hauses an der Hochstraße musste die Feuerwehr per Drehleiter eine Person in Lebensgefahr bergen. © Thomas Bartel
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Einsatzleiter Stephan Coquette ist noch eine Stunde nach einem Einsatz entsetzt: Was der erfahrene Feuerwehrmann am Samstag (19. 12.) in der Innenstadt erlebt hatte, beschreibt er als „rücksichtslos“ – und kritisiert damit das Verhalten einer Handvoll Autofahrer. Was war passiert?

„Wir waren um etwa 10 Uhr vom Rettungsdienst gerufen worden“, erklärt er auf Nachfrage unserer Redaktion. „Eine Patientin in Lebensgefahr konnte nicht mehr über das Treppenhaus die Wohnung im zweiten Stockwerk einer Hauses in der Hochstraße verlassen und musste durch das Fenster geborgen werden“, so Stephan Coquette. Da sei die Feuerwehr unter Hochdruck mit Notarzt, Löschfahrzeug und Drehleiter in die Innenstadt gefahren.

Straßensperrung wurde einfach ignoriert

Nachdem die Drehleiter auf der Hochstraße positioniert worden war, war die Straße zwischen den Einfahrten von Schützenstraße und Kieselstraße mit Warnpylonen abgesperrt worden, um die betreffende Person sicher aus der Höhe zum Notarztwagen zu befördern. Während etwa die Linienbusse der Vestischen abwarteten, dauerte einigen Autofahrern die Rettungsaktion offenbar zu lange. „Die umkurvten einfach die kegelförmigen Verkehrszeichen und brausten über das Kopfsteinpflaster durch die abgesperrte Zone“, berichtet der Feuerwehrmann.

„Schließlich mussten wir zwei von fünf Einsatzkräften abstellen, um die Straßensperrung durchzusetzen“, schildert Coquette. Das Verhalten dieser Verkehrsrowdys war einfach ignorant, meint er – und verzögerte die am Ende die Wartezeit für die geduldig wartenden Verkehrsteilnehmer umso mehr. Nach etwa 30 Minuten war der Einsatz erledigt.